PR ist zurück: So landest du mit Presse & Social in den KI-Antworten

15.10.2025

Wie ein glutenfreies Restaurant zur KI-Empfehlung wurde – und wie du es auch schaffen kannst

In San Diego führte das Restaurant El Tianguis ein Schattendasein: Bei Suchanfragen nach glutenfreiem Essen tauchte es in KI-Antworten nicht auf. Für die digitale Welt existierte es praktisch nicht. Doch in kurzer Zeit änderte sich das. Mit gezielten Inhalten, einer optimierten Website, klarer Positionierung und strategischem Signalaufbau schaffte es El Tianguis, sich an die Spitze der KI-Empfehlungen für glutenfreie Küche zu setzen.

Der Erfolg beweist: Es braucht kein virales Marketing, sondern eine kluge Strategie für PR und Inhalte – damit KI-Systeme die richtigen Quellen erkennen und ihnen vertrauen.

Screenshot  vom 10.10.25 (danke Johannes)

Kurz gesagt: Google zeigt immer öfter KI-Antworten (AI Overviews), die Inhalte zusammenfassen und nur wenige Quellen verlinken. Sichtbarkeit entsteht dort, wo die KI verlässliche Stimmen findet: in Medienberichten, in zitierfähigen Social-Posts und auf sauber aufgesetzten Websites. Genau hier spielt PR wieder vorn mit.

Warum PR jetzt Chefsache ist – was sich geändert hat

Von „Reichweite“ zu „Zitierfähigkeit“ Was sich durch AI Overviews verändert.

Früher führten „zehn blaue Links“ Nutzer:innen auf deine Seite. Heute steht oft eine KI-Zusammenfassung ganz oben – mit 2 bis 5 unterstützenden Links. Die Kernaussage erscheint sofort, ein paar Quellen sind sichtbar, doch geklickt wird seltener. Das bedeutet: Es reicht nicht mehr, „auf Platz 1“ zu stehen. Du musst zur Quelle werden.

Deine Onlinekommunikation braucht Inhalte, die als Quelle taugen: klare Aussagen, belastbare Zahlen, nachvollziehbare Methoden und eine kanonische Webseite, die verlinkt werden kann.

So funktioniert Quellenlogik bei KI-Antworten

Zwei Prozesse laufen im Hintergrund:

1. Trainingswissen: Große Sprachmodelle erfassen Informationen aus Medien, Fachportalen, Blogs und Foren.

2. Aktuelle Recherche: Für neue Themen durchsucht die KI das Web und zitiert Quellen, die sie als relevant und vertrauenswürdig einstuft.

Die Konsequenz: Wer außerhalb der eigenen Website in Fachmedien, Branchenportalen oder fundierten Blogs auftaucht, hat bessere Chancen, in KI-Antworten namentlich genannt zu werden.

PR ist nicht „eine Pressemitteilung pro Quartal“. PR heißt, dass andere – idealerweise glaubwürdige Medien – dich nennen, zitieren und verlinken. Diese Signale beeinflussen die neuen Suchergebnisse.

Merksatz: Nicht die lauteste Marke gewinnt, sondern die verlässlichste Quelle.

So geht es - die Kurzfassung: PR × Social × SEO

Stell dir drei Zahnräder vor, die ineinandergreifen:

  • PR erzeugt Erwähnungen & Links in glaubwürdigen Medien.
  • Social liefert klare, zitierfähige Aussagen (Zahlen, Definitionen, How-tos) und verstärkt die Reichweite. Du willst wissen, wie du deine Posts für die Google-Suche sichtbar machst? → Social SEO für Instagram zeigt dir, worauf es ankommt.
  • SEO-Basis sorgt dafür, dass Maschinen Firma & Autor:in eindeutig erkennen (Entität) und Inhalte leicht extrahieren (Struktur).

Ergebnis: Du wirst als Quelle angezeigt – auch dann, wenn der Klick ausbleibt. Reputation und Markenbekanntheit steigen trotzdem.

So geht’s – in 5 Schritten: PR, die Redaktionen wirklich nutzen

1. Von „Story platzieren“ zu „Entitäten stärken“.

Maschinen arbeiten mit Entitäten wie Firmen, Personen oder Themen. PR beschränkt sich nicht mehr auf Clippings, sondern stärkt gezielt die richtige Entität. Das gelingt durch einheitliche Namensführung, gepflegte Biografien, Autorenseiten, Presseseiten und verknüpfte offizielle Profile (sameAs). So werdet ihr zum klar erkennbaren Absender jeder Aussage.

2. Von „Pressemitteilung“ zu „Daten und Belegen“.  

Redaktionen und KI verlangen Substanz. Eure Pressearbeit liefert Mini-Studien, Leitfäden oder Expertenkommentare mit überprüfbaren Quellen – statt leerer Werbefloskeln. Jede Story erhält ein Factsheet mit drei Kernaussagen, einer Grafik und zwei bis drei Zeilen zur Methode sowie eine Landingpage auf eurer Domain. Ziel ist die Zitierfähigkeit: präzise Aussagen, nachvollziehbare Quellen und eine zentrale Anlaufstelle auf eurer Website.

3. Inhalte maschinenfreundlich machen

KI extrahiert gerne FAQs, Tabellen, Listen. Gib deinen Seiten klare Anker statt Textwüsten.

Auf der Website:

  • Jede Seite beginnt mit zwei Sätzen Zusammenfassung („Das erfährst du hier …“).

  • FAQ-Blöcke zu echten Kundenfragen.

  • Tabellen für Zahlen/Prozesse.

  • Listen für Schritte/Checklisten.

  • Interne Verlinkung: Social-Post ↔ Begleitseite, Presse-Erwähnung ↔ Presseseite.

Damit Suchmaschinen und KI euch erkennen und eure offiziellen Profile zuordnen können, braucht ihr strukturierte Daten (Schema. org), am besten im JSON-LD-Format. Das ist keine Hexerei: 10 bis 15 Minuten genügen für eine saubere Einrichtung.

Warum das wichtig ist:

Mit Organization/LocalBusiness und sameAs verknüpft ihr eure Domain mit euren offiziellen Profilen. So können Maschinen euch eindeutig identifizieren – die Grundlage, um als verlässliche Quelle zu gelten.

4. Von "PR versus Social" zu "PR × Social × SEO".

Jede PR-Story bekommt eine Social-Fassung (Hook + 2–3 Fakten + 1 Satz Methode) und verweist auf die entsprechende Unterseite. Social schafft Reichweite und Sekundär-Zitate, SEO stellt die Maschinenlesbarkeit sicher (FAQ/Listen/Tabellen, saubere interne Verlinkung). Das ist ein Flywheel, kein Silodenken.

Zu jeder inhaltlichen Story (PR-Thema, Zahl, Kommentar) veröffentlichen wir zwei passende Stücke:

  1. Social-Companion = die Social-Media-Fassung deiner Story – 1 Hook, 2–3 Kernaussagen, 1 Satz Methode/Quelle, Link. – Ziel: Reichweite, Zitat-Tauglichkeit, Gespräch starten.
  2. Begleitseite = die verlinkbare Quelle auf deiner Website – gleiche Aussagen in lang, mit Mini-Methode, Grafik, FAQ, Kontakt. – Ziel: eindeutige Quelle, auf die Medien, Kund:innen und KI verweisen können.

Mini-Beispiel (konkret):

Ein regionaler Anbieter veröffentlicht monatlich eine Zahl des Monats (Stichprobe, Zeitraum, 1 Grafik) auf einer Begleitseite. Die Kurzfassung geht an zwei Fachnewsletter und als LinkedIn-Post. Ein Branchenblog zitiert und verlinkt. Ergebnis: Die Marke erscheint in einer kuratierten Übersicht – und taucht später als unterstützende Quelle in einer KI-Antwort auf.

Was PR jetzt zusätzlich tut – die Kurzliste

  • Inhalte zitierfähig machen (Zahl, Methode, Link)
  • Entitäten festigen (Autorenseite, Presseseite, offizielle Profile)
  • Daten/Factsheets statt werblicher PMs
  • Reaktions-PR mit klaren Freigabeabläufen
  • Link-Reklamation als Routine

So wird aus Meinung eine Quelle: Pressearbeit in Zeiten der KI


PR war nie weg – nur unterschätzt. Verlässliche Quellen sind entscheidend für KI beim Sortieren von Antworten. Mit einem starken PR-Impuls pro Quartal, klaren Social-Media-Statements und einer sauberen Website machst du es Redaktionen, Suchmaschinen und KI leicht, dich als Quelle zu nutzen. Marketing ohne Schnickschnack.

So arbeite ich:
Bevor wir etwas veröffentlichen, formulieren wir 2–3 klare, überprüfbare Aussagen. Jede Aussage erhält eine kurze Angabe zur Quelle oder Methode (Zeitraum, Stichprobe, Datengrundlage) und – wo sinnvoll – eine Zahl plus eine einfache Grafik. Klingt simpel, macht aber den Unterschied zwischen „klingt gut“ und „wird zitiert“.

Warum das wichtig ist:
Journalist:innen und KI greifen lieber auf Inhalte zurück, die knapp, konkret und nachvollziehbar belegt sind. Unbelegte Behauptungen verschwinden im Rauschen. Belegte Aussagen werden zitiert, verlinkt und als Quelle anerkannt.

Aus deinem Wissen wird eine verlässliche Quelle – nicht nur ein hübscher Text. Das erhöht die Chance auf Nennungen in Medien und KI-Antworten und bringt Sichtbarkeit genau dort, wo heute entschieden wird.


„Trainiert“ PR die KI wirklich?

Kurze Antwort: nicht direkt. Deine PR bringt dich in verlässliche Web-Quellen – Fachmedien, Portale, lokale Presse, fundierte Blogs. Genau diese Seiten sind die Basis, aus der Google seine AI Overviews mit „unterstützenden Links“ speist. Es gibt kein Sonder-SEO: Seiten müssen für die normale Suche indexiert und snippet-fähig sein, dann können sie auch in AI-Flächen auftauchen. Indirekt „trainierst“ du also die KI, indem du häufig und glaubwürdig als Quelle im Web vorkommst. Langfristig erhöht breite, zitierfähige Präsenz die Chance, auch in zukünftigen Trainingsdaten zu landen. 


Welche Erwähnungen zählen am meisten?

  • Publikationen mit Themenautorität (regelmäßige, nachvollziehbare Berichterstattung in deinem Themenfeld oder deiner Region). Gerade bei News-/lokalen Fragen bevorzugt Google solche Stimmen.
  • Originalberichte & Fachbeiträge (erkennbare Methode/Quellen, Redaktion, Byline).
  • Relevante Nischen-/Branchenmedien (klein, aber fachlich stark).
  • Lokale Medien bei lokaler Such-Intentionen (Handwerk, Standorte, Events). 

Gibt es Belege für den Quellen-Hebel?

Google selbst liefert Hinweise: AI-Features zeigen unterstützende Links, zusätzliche Technik ist überflüssig. Solide, indexierte Seiten genügen. Strukturierte Daten im JSON-LD-Format helfen, Inhalte und Entitäten klar zu kennzeichnen.

Quelle: [Google Developers AI-Features]

Strukturierte Daten: [Einführung in JSON-LD]

Nutzung und CTR-Effekte:

Erscheinen AI-Summaries, sinken die Klicks auf klassische Treffer deutlich. Ahrefs meldet einen Rückgang der Klickrate um 34,5 %, Pew Research zeigt 8 % Klickrate mit AI-Summary gegenüber 15 % ohne. Das erhöht die Bedeutung der Sichtbarkeit als Quelle.

Zero-Click-ShiftViele Suchen enden ohne Klick. Die Quelle im Ergebnis wird dadurch zur Bühne für deine Marke.

Und wie unterscheidet sich das von „Link-Building“?

  • PR zielt auf journalistisch nachvollziehbare Nennungen in passenden Medien – mit Methode, Zahl, Kontext. Das sind genau die Links/Mentions, die E-E-A-T-Signale stützen und in Info-/AI-Flächen plausibel auftauchen.

  • Klassisches Link-Building (Gästebeiträge auf beliebigen Sites, Verzeichnisse, Tausch) produziert oft kontextarme Links. Alles, was Links manipuliert, fällt unter Spam-Policies (unnatürliche Links, manuelle Maßnahmen). Kurz: Risiko hoch, Nutzen für AI-Quellen gering. 

Die überraschende Einsicht (warum das jetzt Chefsache ist)

  1. Quellen-Anteil statt nur Rankings: In einer Welt mit AI-Antworten gewinnt, wer in den wenigen verlinkten Quellen vorkommt. Miss deinen Source-Share: Für 10 Kernfragen – wie oft wird deine Domain oder ein Artikel, der dich nennt, als Quelle angezeigt? (Das ist PR-Währung 2025.) Die zugrunde liegende Logik: AI Overviews verlinken sparsam; wer dort steht, bekommt den Recall, selbst wenn weniger geklickt wird.

  2. Lokal schlägt groß – häufiger als gedacht: Bei ortsnahen oder fachlich zugeschnittenen Themen priorisiert Google lokale/regelmäßig berichtende Publikationen gegenüber nationalen Schwergewichten. Für KMU ist das eine Steilvorlage: saubere Local-PR kann realistisch zur Quelle werden. 

Fazit: SEO ist das Fundament – PR & Social sind die Hebel

Technisch sauberes SEO bleibt die Grundlage: schnelle, klar strukturierte, indexierbare Seiten. Aber allein reicht das nicht mehr. Gezielte Pressearbeit liefert die Fremdbestätigung, regelmäßige Social-Posts sorgen für Reichweite und zitierfähige Kurzformate – erst im Zusammenspiel entsteht die Sichtbarkeit, die heute zählt: als Quelle in Suche und KI-Antworten.

Die Fixierung auf die Website als einzige Bühne funktioniert schon länger nicht. Entscheidend ist ein Ökosystem aus eigener Seite + Medien-Erwähnungen + Social-Signalen.

Mein Texterinnen-Herz freut sich: Leserorientierte Texte gewinnen in Zeiten von KI noch an Gewicht. Inhalte, die echte Fragen präzise beantworten, mit nachvollziehbaren Belegen – genau das wird zitiert, verlinkt und gefunden. Das war immer mein Anspruch bei Rheinda - heute ist es Notwendigkeit.


Kurz gesagt:

Schreibe für Menschen. Beschrifte für Maschinen. Verteile über Medien.

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